ich bin ICH
ich bin ICH

dort wo ich sein will
auf einem weg
auf dem richtigen
auf meinem

ich hörte auf zu suchen

ich begann
zu vertrauen
meinem geist
meiner kraft
ich begann
mich
zu
öffen
für
das
finden

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Ein Stehaufmänchen zu sein bedeutet, dass man ja nun schon viele Gelegenheiten zum aufstehen hatte, und demnach auch ebenso oft gescheitert sein muss.
Warum auch immer.
Wer oft scheitert und oft wieder aufsteht, kann als Meister des Scheiterns betitelt werden?

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Ich habe in meiner Chronologie des Scheiterns nie wahrgenommen, dass ich demnach ja auch ein Stehaufmännchen bin.

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Bei der Betrachtung meiner Chronologie des Scheitern entschied ich mich zur professionellen Auseinandersetzung damit und begann eine Ausbildung zur Clownin.

Eine der wertvollsten Erkenntnisse war die Erfahrung, das Scheitern nicht nur als ganz natürliche Option eines jeden Prozesses zu sehen sondern auch als Möglichkeit des Lernens.
Dinge zu tun, ohne Intention, einfach nur als Startpunkt für wer weiß schon was. Einfach mal schauen was passiert. Etwa so, wie Kinder sich die Welt erobern, bevor sie von Erwachsenen umprogrammiert werden.

Mit dieser wiederentdeckten Neugierde ging ich auf die Reise, fand im Theater eine unwiderstehliche Anziehung und folgte ihr.

Nach und nach wurde mir klar, worin diese Anziehung bestand: Die Leidenschaft zur Auseinandersetzung, die Neugierde „alles Verstehen zu wollen“, das ist es, was mich antreibt, mein Forschungsobjekt ist, geprägt durch meine eigene Biografie, der Mensch.
Und Theater ist der Ort an dem wir uns genau damit auseinandersetzen – mit den großen und kleinen Konflikten, ausgelöst durch die Beziehung des Menschen, zu sich selbst und seiner Umwelt.

Ich hatte mich entschieden, mutig zu sein, und auf mich zu vertrauen.

Ob ich manchmal Zweifel an meiner Entscheidung habe?
Natürlich.
Aber wer aufhört zu zweifeln, hört auf, offen zu sein für etwas anders als seine eigene Sichtweise.
Und wie bitte sollen wir lernen, und wachsen und arbeiten, wenn wir in einer Welt leben, wie nur wir sie kennen?!
Im Stillstand ist kein Leben, keine Kreativität.

Ich bin dem Ruf gefolgt, habe die Schwelle überschritten und meine Berufung gefunden, ein Zurück ist nicht geplant.
Den Walfischbauch habe ich überlebt, die ersten Prüfungen bestritten, und nun bin ich wahnsinnig gespannt auf die nächsten Kapitel.