Jahresrückblick 2015
Ach ja, das Jahr 2015, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, so viel ist passiert.
Das Jahr begann mit einem Praktikum am Schauspielhaus Hannover. Als Regiehospitantin habe ich den kompletten Probenprozess einer Inszenierung begleitet und war praktisch so nah wie es nur geht am Geschehen. Es war hart, anstrengend aber das Theater wurde irgentwie ein Arbeitsplatz, den ich mir für mich, nach wie vor, sehr gut vorstellen kann.
Irgentwann im 1. Quartal bin ich dann auch mal wieder über die Uni Hildesheim gestolpert und habe gesehen, dass sie den Studiengang Kulturwissenschaften auch mit Hauptfach Theater anbietet - zack: Bewerbung raus. Zugegeben, ohne groß darüber nachzudenken.
Es folgten im März das erste offizielle Seminarwochenende meiner Clownsausbildung und im Juni die Aufnahmeprüfung in Hildesheim.
Hammer Tag, ich wäre fast nicht hingegangen, habe dann alle Arschbacken zusammen gekniffen, bin fast in Onmacht gefallen, habe total versagt aber aus irgenteinem unerfindlichen Grund haben die mir trotzdem einen Studienplatz gegeben. Nun bin ich seit Oktober offiziell Studentin.
Seit Mitte November wohne ich in Hildesheim in einer WG.
Mein Bafög Antrag wurde abgelehnt aber zum Glück gibt’s ja die KfW.
Ich mach zwar Schulden, aber in dem Bereich verdient man ja eh nicht über den Selbstbehalt, also was solls … ;) ne Scherz beiseite, dem Problem widme ich mich, wenn es denn dann soweit ist.
Tja, das ist so kurz mal überschlagen mein Jahr.

2015 war ein Jahr der Veränderung und ich bin froh dass ich diese Veränderungen eingeleitet und durchgezogen habe. Aber um ehrlich zu sein, weiß ich manchmal gar nicht so richtig, ob und wie ich das alles verarbeiten kann.
Man sagt ja immer, wo eine Tür sich schließt, öffnet sich eine neue.
Das bedeutet aber auch, wo sich eine Tür öffnet, schließt sich eine andere.

Nachdem mein Therapeut bereits im Frühjahr meinte, ich bräuchte ihn nicht mehr, habe ich mich im Sommer dann dazu bereiterklärt, es mal ohne ihn zu probieren. Seit Beginn des Studium konnte ich nicht mehr an meiner wöchentlichen Psychodramarunde teilnehmen, was mir wirklich anfangs große Angst bereitet hat. Denn gerade diese Gruppe war 2 Jahre Teil meines Lebens und hat wirklich viel zu meinem Genesungsprozess beigetragen. Sie war eine meiner wichtigsten Säulen.

Der Start in der Uni war super.
Lauter freundliche Menschen, tolle Lehrende, interessante Seminare, und und und… Alles neu, alles aufregend… Ich schwebte da irgentwie so durch, mit großen Augen und Ohren, kam mir vor wie ein Kind an Weihnachten.

Aber ich habe relativ schnell gemerkt, dass ich nicht weiter pendeln kann und dass es besser wäre, wenn ich nach Hildesheim ziehen würde. Seit über einem Jahr habe ich nun mit Szilvia auf Wohnungsuche in Hannover und freute mich sehr auf das gemeinsame WG-Leben, das war ebenfalls ein großer Halt. Aber nun war auch diese Säule weg.

In Hildesheim mit Katze eine WG zu finden war schwer, ich habe dann selber eine gegründet. Aber in den ersten Uniwochen war ich unterwegs auf WG/Wohnungssuche, das hat ganz schön an der Substanz gezerrt. Ich war dann verdammt stolz auf mich, als ich den Umzug über die Bühne gebracht hatte und immer noch weitestgehend stabil war.

Ich wohne zwar in Hildesheim, aber Burgwedel ist noch nicht neu vermietet und auch noch nicht komplett geräumt. Von 90 qm auf 25 qm, phuu… das ist schon ne Herausforderung. Ich muss ne Menge ausmisten und einlagern und bin daher regelmäßig noch in Burgwedel.
Uni, Wohnung, Clownschule, Theaterjob, Behördenkram – das ist ne harte Nummer. Dieses Semester werde ich wohl keinen Blumentopf gewinnen. Aber das ist auch nicht wichtig, ich muss dieses Jahr nix gewinnen, ich habe ja schon genug gewonnen!
Verdammte Axt: keine 3 Jahre sind es her und wer mehr von mir erwartet, als das, was ich in dieser Zeit geleistet habe, der hat echt einen an der Murmel, und ja, dass muss ich manchmal auch zu mir sagen ;)

Es ist also total ok, wenn da mal Tage dazwischen sind, die nicht so toll sind. Tage an denen das Depressionsbarometer mal wieder nach oben klettert, ich mich allein fühle, traurig bin, den Wunsch nach einer Tonne Schoki habe…
Diese Tage dürfen sein, ich darf so sein!
Ich muss halt nur aufpassen, dass ich mich regelmäßig daran erinnere dass ich gar nicht alleine bin. Und wenn ich das mal vergesse, dann sind da Menschen, die mich daran erinnern. Und dafür bin ich sehr, sehr dankbar.

So jetzt schau ich nochmal in den Rückblick 2014.

„Für 2015 hoffe ich, meine beruflichen Pläne weiter verfolgen zu können.
Im März startet die Clownschule, das ist erstmal der wichtigste Schritt.

Vorher werde ich vermutlich an einem 3monatigen Schauspieltraining teilnehmen und im Sommer hoffentlich bei einem Projekt vom Theaterformen Festival teilnehmen können.

Außerdem muss ich lernen auch die Zeiten, die nicht so aufregend sind, sinnvoll zu nutzen, meinen Antrieb gesund zu steuern und ich muss weiter daran arbeiten, mein Leben in mehr oder weniger feste Strukturen zu bringen.“


- Clownschule: krasse Sache, ich habs echt getan ! hat ne Weile gedauert bis ich das ralisiert hatte.

- Schauspieltraining hat nicht geklappt, Theaterprojekt leider auch nicht, aber ich hätte eh keine Zeit dafür gehabt. Allerdings werde ich jetzt im Studium in genau diese Richtung arbeiten und lernen -Tschakka

- Zeiten sinnvoll nutzen, Antrieb gesund steuern, feste Strukturen, das ist und bleibt wohl meine Lebensaufgabe. Da muss ich noch viel lernen, aber es wird, zwar langsam, aber immerhin.

So und nun noch meine Wünsche für 2016.

Also ich will viel studieren, viel lernen, viel ausprobieren.
Ich muss, naja ich will körperlich fitter werden… wichtig …
Feb/Mrz/Apr geht’s wieder ans Schauspielhaus zu einer Regiehospitanz, das Sommersemester ist Projektsemester, das wird bestimmt aufregend.
2016 wird anstrengend und es wird wichtig sein, dass ich rechtzeitig erkenne, wo meine Grenzen sind. Ich bin ja immer so ungeduldig und will immer alles auf einmal, da muss ich einen Gang runterschrauben.

Ansonsten bin ich total gespannt was so kommt ;)

Also ihr Lieben,
ich wünsche euch alles Gute fürs neue Jahr, Glück und vor allem Gesundheit!
Ich hoffe ihr könnt den ein oder anderen Traum verwirklichen, habt Spaß am Leben und genießt die Zeit mit euren Familien und Freunden.

Herzliche Grüße,
Maren